Diagnose Krebs - Der Mucozym Ratgeber für Betroffene & Angehörige
Was Sie während und nach einer Chemotherapie selbst für sich tun können
Die Standardbehandlung nach der Diagnose Krebs umfasst häufig Operationen, Chemotherapie und/oder Strahlentherapie.
Diese Methoden können sehr belastend sein, da sie nicht nur Krebszellen, sondern auch gesunde Zellen angreifen. Daher suchen viele Patienten nach ergänzenden Therapien. In diesem Text beleuchten wir wissenschaftliche Erkenntnisse zur Unterstützung einer Chemotherapie und bieten Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um aktiv zur Verbesserung Ihrer Gesundheit beizutragen.
Auswirkungen der Chemotherapie auf den Körper
Die Nebenwirkungen einer Chemotherapie hängen von der Art der Therapie und der individuellen Verträglichkeit ab. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:
- Übelkeit und Erbrechen
- Erschöpfung (Fatigue-Syndrom)
- Haarausfall
- Schleimhautentzündungen
- Blutbildveränderungen
Die gefährlichsten Nebenwirkungen betreffen das Blutbild, da ein Mangel an weißen Blutzellen das Immunsystem schwächt und Infektionen begünstigt. Ein Abfall der Blutplättchen kann zu Blutungen führen, und ein Mangel an roten Blutkörperchen kann Atemnot und Müdigkeit verursachen. Während viele Nebenwirkungen mit dem Absetzen der Chemotherapie verschwinden, können irreversible Schäden an Herzmuskel, Nerven und Fortpflanzungsorganen auftreten. Zudem können einige Zytostatika selbst krebsauslösend sein. Eine häufige Folge der Chemotherapie ist das Fatigue-Syndrom, ein Zustand extremer Müdigkeit und reduzierter Energiereserven. Diese Symptome können unbehandelt zu langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Diagnose Krebs: Tipps zur Unterstützung während und nach der Chemotherapie
Hier sind einige bewährte Schritte, die Ihnen helfen können, Ihre Gesundheit zu verbessern, die Therapie zu unterstützen und Nebenwirkungen zu minimieren:
- Ernährung anpassen: Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, magerem Fleisch und Fisch, gesunden Ölen und wenig verarbeiteten Lebensmitteln kann helfen, den Körper zu stärken.
- Hydratation sicherstellen: Trinken Sie ausreichend Wasser, um Ihren Körper bei der Entgiftung zu unterstützen.
- Bewegung und Ruhe: Regelmäßige leichte Bewegung kann helfen, Müdigkeit zu reduzieren und die körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. Achten Sie gleichzeitig auf ausreichende Ruhepausen.
- Ernährungsberatung in Anspruch nehmen: Eine individuelle Ernährungsberatung kann helfen, Ihre Ernährung optimal an die Bedürfnisse Ihres Körpers während der Therapie anzupassen.
- Nahrungsergänzungsmittel gezielt einsetzen: Konsultieren Sie Ihren Arzt, um herauszufinden, welche Vitamine und Mineralstoffe in Ihrer speziellen Situation sinnvoll sind.
- Immunsystem stärken: Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichende Schlafzeiten können das Immunsystem unterstützen.
- Psychische Unterstützung suchen: Psychologische Unterstützung kann helfen, mit den emotionalen Herausforderungen einer Krebserkrankung umzugehen.
- Nebenwirkungen managen: Sprechen Sie mit Ihrem medizinischen Team über Möglichkeiten, Nebenwirkungen zu lindern. Es gibt Medikamente und Therapien, die Übelkeit, Schmerzen und andere Symptome reduzieren können.
Indem Sie diese Schritte befolgen, können Sie aktiv dazu beitragen, Ihre Gesundheit zu verbessern und die Belastungen einer Chemotherapie besser zu bewältigen. Suchen Sie dabei stets den Rat von Fachleuten, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen auf Ihre individuelle Situation abgestimmt sind.
Diagnose Krebs: Welche Bedeutung haben Mikronährstoffe bei Krebspatienten ?
Für Tumorpatienten ist eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Omega-3-Fettsäuren, Coenzym Q10, sekundäre Pflanzenstoffe etc.) von entscheidender Bedeutung. Aufgrund der Krankheit und der Therapie ist der Bedarf an diesen Nährstoffen erhöht und kann selbst durch eine vollwertige Ernährung nicht immer gedeckt werden. Während der Chemotherapie ist es aufgrund von Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen besonders schwierig, sich ausgewogen zu ernähren. Zudem beeinträchtigen Schleimhautschäden durch die Chemotherapie die Aufnahme von Mikronährstoffen und führen zu zusätzlichen Verlusten.
Ernährungsmedizin in der onkologischen Praxis
Die adäquate nutritive Versorgung von onkologischen Patienten stellt inzwischen eine grundlegende unterstützende Maßnahme im Rahmen des ganzheitlichen Therapiekonzepts dar. So führt eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung erwiesenermaßen zu einer höheren Lebensqualität und Lebenserwartung. Obwohl dieser Zusammenhang bekannt ist, versterben 20–30 Prozent aller onkologischen Patienten an den Folgen einer Mangelernährung und nicht aufgrund ihrer eigentlichen Krebserkrankung.
Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie (PRIO): Die individualisierte Ernährungstherapie
Die richtige Ernährung und eine individuelle bedarfsgerechte Abdeckung mit Mikronährstoffen kann während einer Krebserkrankung von großer Bedeutung sein. Gewichtsverlust ist eine häufige Begleiterscheinung vor oder während einer Krebserkrankung. Krebs kann den Stoffwechsel beeinflussen und Stoffe produzieren, die zusätzlichen Energieverbrauch verursachen. Dieser erhöhte Energiebedarf muss durch ausreichende Kalorien und Nährstoffe kompensiert werden. Ein weiterer Aspekt ist der Verlust von Muskelmasse, der zu Müdigkeit und Schwäche führen kann und somit die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränkt. Ein guter Ernährungszustand ist daher essenziell, um die nötigen Therapiemaßnahmen erfolgreich durchführen zu können.